Janine Berg-Peer/ August 24, 2016/ Alle Artikel, Angehörige/ 0Kommentare

IMG_2996Moderation von Angehörigengruppen – ein Leitfaden

Es ist da, mein neues Buch! Seit gestern kann man es kaufen. Ich bin ganz glücklich, dass der Psychiatrie-Verlag ein Interesse daran hatte, dieses Buch zu veröffentlichen. Jetzt liegt es vor mir und es ist ein gutes Gefühl, dass ich Dinge aufschreiben konnte, die mir wichtig erscheinen. Ich hoffe, dass es vielen Menschen, die Selbsthilfegruppen er überhaupt Gruppen moderieren wollen, nützlich sein kann.

Das Buch sagt nicht, wie man es machen muss, sondern es soll ein Nachschlagewerk sein: Für Menschen, die noch nie eine solche Gruppe ins Leben gerufen haben ebenso, wie für Menschen, die sich vielleicht zu einem bestimmten Thema einen Tipp oder einfach eine Anregung holen wollen.

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Moderation von Angehörigengruppen – ein Leitfaden

Ich habe das Buch sehr praktisch angelegt: Sie erfahren etwas darüber, wie man eine Selbsthilfegruppe startet, wie man Mitglieder gewinnen kann, wie man sie vorbereitet und durchführt. Es wird im Buch angesprochen, was Ihre Rolle und Ihre Aufgabe ist als Moderatorin – das kann helfen, sich darüber klar zu werden, was man anbieten kann und wo vielleicht doch ein paar Schwierigkeiten entstehen könnten.

Und ich bin auf schwierige Situationen, Konflikte und heikle Themen eingegangen: Was kann man bei Unzufriedenheit machen, was bei hoher Fluktuation, was, wenn jemand die Gespräche immer beherrscht oder wenn jemand immer wieder die gleichen Fragen stellt, aber kein Lösungsangebot annehmen will.

Es gibt Themen, die der Moderatorin ebenso wie den Teilnehmern peinlich sein können oder die angstbesetzt sind – es ist aber wichtig, auch diese Themen besprechen zu können. Und es kann zu Konflikten kommen, das ist normal und auch damit kann man umgehen. Sie werden Übungen finden, mit denen man Konflikte konstruktiv lösen kann.

Ich hoffe, dass mein neues Buch Leser und Leserinnen findet, die es als Hilfestellung für ihre Gruppe empfinden. Ich möchte ja vor allem, dass sich überall viele Menschen finden, die eine Gruppe anbieten wollen: Jeder von uns kann das mit einer guten Vorbereitung. Jeder darf auch seinen eigenen Stil entwickeln und pflegen. Denn wir wissen alle: Von Gesprächsgruppen profitieren nicht nur die Mitglieder, sondern auch als Moderatorin kann man für sich Selbstbewusstsein und Sicherheit daraus entwickeln.

 

Bis bald.

Janine Berg-Peer

 

 

 

 

 

 

 

 

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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