Janine Berg-Peer/ Juli 5, 2020/ Alle Artikel, Angehörige, Termine/ 0Kommentare

Der Trend geht zum Online-Angebot

Der Trend geht zum Online-Angebot. Anfangs war es vor allem die Bequemlichkeit, weil die Referentin gemütlich zuhause setzen und ihre Themen an die Frau oder an den Mann bringen konnte. Daneben ein schönes Glas Wein (oder Saft) und die Füße bequem auf die Tischstreben gesetzt.

Jetzt ist es eine Notwendigkeit geworden. Das Virus verbietet uns, zu reisen, sich zusammenzusetzen, ins Kino oder zu einer Veranstaltung zu gehen. Alles richtig schwierig. Aber notwendig. Ich möchte Covid nicht einfangen, aber ebenso möchte ich auch niemanden damit anstecken, falls ich das Virus habe, es bei mir aber nicht ausbricht. Aber allmählich ist es schade, dass ich keine Veranstaltungen mehr machen kann. Alles abgesagt. Leider.

Der Trend geht zum Online-Angebot

Mir fehlen die Begegnungen, die interessanten Diskussionen und Beiträge von anderen Menschen in einer ähnlichen Situation. Es ist schön, wenn ich anderen Angehörigen einen kleinen Hinweis geben kann, wie sie ihre Situation besser bewältigen können. Und, ich will ganz ehrlich sein, es fehlt auch ein bisschen der Dank und die Zustimmung, die ich oft nach Vorträgen oder Lesungen erhalte.

Daher ist es also an der Zeit, online zu gehen. Die monatliche Online-Gesprächsgruppe für Angehörige psychisch Erkrankter existiert bereits seit Anfang 2019. Organisator dafür ist AGAPLESION BETHANIEN, die eine Angehörigen-Akademie anbieten und auch viele anderen interessante Online-Angebote haben. Einfach auf die Platform Edudip gehen und dort nach AGAPLESION suchen. Es ist immer eine kleine Gruppe, was den Teilnehmende auch die Möglichkeit gibt, ausführlich über ihre Situation zu berichten. Wir suchen dann gemeinsam nach  Möglichkeiten, wie sie darauf reagieren können.

 

Der Trend geht zum Online-Angebot

Ab August biete ich auch auf Edudip eigene Online-Angebote an. Zunächst beschränke ich mich auf diese Themen. Es wird sicher noch etwas dazukommen. Demnächst ziehe ich von edudip.com auf ZOOM um. Ist komfortabler und stabiler. Aber ich sage Bescheid.

1. Aufopfern ist keine Lösung – Recovery für Angehörige

2. Gute Gespräche führen mit unseren erkrankten Angehörigen

3. Lesungen aus „Schizophrenie ist scheiße, Mama“

4. Lesungen aus „Wer früher plant, ist nicht gleich tot“

5. „Mach Dir nicht so viel Sorgen um mich, Mama!“ (Gemeinsamer Vortrag Janine Berg-Peer und Henriette Peer)

Die Termine und genauen Inhalte finden Sie auf meinen Blogs, auf Facebook und auf Twitter.

Ich freue mich auf viele Telnehmende!

 

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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