Janine Berg-Peer/ Januar 14, 2025/ Alle Artikel, Empfehlungen, Studien/ 0Kommentare

UKE Studie: Schizophreniebehandlung – der Kunde ist König?

Als Angehörige möchte ich Sie heute auf eine Studie aufmerksam machen, die im Verbund der Charité Berlin und des UKE – Universitätsklinikums Hamburg durchgeführt wird.

Ich könnte mir denken, dass es viele Betroffene gibt, die gern darüber erzählen mögen, ob es zutrifft, dass ein Patient mit der Diagnose Schizophrenie in der Klinik als „König“ behandelt wird.
Aus Erfahrung mit meiner Tochter kann ich nur sagen, dass in Bezug auf „Kundenorientierung“ im Krankenhaus noch viel Luft nach oben ist. Aber gerade deshalb ist die Befragung auch wichtig. Vielleicht gibt es auch andere, positive Erfahrungen.

Übrigens: Ich bin weder konzeptionell noch finanziell oder beratend an dieser Studie beteiligt. Ich unterstütze sie nur durch diesen Post o.ä., weil ich 1. Materialen des UKE wichtig und gut finde (MKT) und 2. weil ich finde, dass es gut ist, wenn mal die Hauptpersonen ihre Meinung sagen können.

UKE Studie: Schizophreniebehandlung – der Kunde ist König?

Noch wichtig:

Hintergrund: Zusammen mit Prof. Kerem Böge und Dr. Eric Hahn von der Charité Berlin möchten wir Personen mit der Diagnose Schizophrenie/Psychose zu ihren Symptomen, den am stärksten betroffenen Lebensbereichen und ihren Behandlungswünschen befragen. Wurde stets das behandelt, was Ihnen am wichtigsten war und auf die von Ihnen gewünschte Weise? Ihre Meinung zählt!

Patientenumfrage mit 10€ Aufwandsentschädigung zu den folgenden Fragen: Wurde stets das behandelt, was Ihnen wichtig ist? Ist die Diagnose „Schizophrenie“ noch zeitgemäß?

www.uke.de/psychose-studie

Die online-Befragung ist anonym und dauert ca. 20-25 Minuten. Voraussetzung für die Teilnahme ist die Diagnose einer Schizophrenie/Psychose und ein Alter zwischen 18 und 75 Jahren.

UKE Studie: Schizophreniebehandlung – der Kunde ist König?

Die Studie wurde unabhängig entwickelt und es werden keine Originaldaten mit Dritten geteilt. Zur Finanzierung wurde die Firma Boehringer Ingelheim angefragt, die einen Teil des Aufwands ausschließlich für eine Mitarbeiterin zahlt, wobei keine privaten Honorare an Studienbeteiligte gezahlt werden. Die beteiligten Wissenschaftler erhalten persönlich ebenfalls keine Finanzierung.

Sollten Sie teilnehmen mögen, wären wir außerdem dankbar für ein Dokument (z.B. Arztbrief), aus dem die Diagnose hervorgeht (persönliche Informationen wie Ihren Namen, Ihr Geburtsdatum oder Ihre Anschrift bitte unkenntlich machen).

Bei Fragen gerne melden bei: moritz@uke.de (Steffen Moritz)

Als Dankeschön erhalten Sie nach vollständiger Teilnahme zwei Selbsthilfemanuale zur Steigerung des Wohlbefindens und einen Online-Einkaufsgutschein im Wert von 10€.
Vielen Dank!

Prof. Dr. Steffen Moritz
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf
Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Forschungsbereich Neuropsychologie und Psychotherapie

Link zur Umfrage:
www.uke.de/psychose-studie

PS: Interesse an einer wirksamen Psychose-Intervention, natürlich kostenlos sowie ohne jede Wegezeit (online per Video-Zuschaltung) und ohne lange Wartezeit? www.uke.de/asklepios-studie

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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