Janine Berg-Peer/ Juni 27, 2014/ Angehörige/ 0Kommentare

tomatenkiste-160-120Europäische Angehörigenbefragung – Danke!

Ganz herzlichen Dank für die vielen ausgefüllten Fragebögen, die mir per Mail oder auch per Post zugeschickt wurden. Ich weiß, dass es mühsam ist, diese vielen Fragen zu beantworten und ich weiß auch, dass man das mit dem Fragebogen technisch hätte besser lösen können. Aber ich bin – dieses Mal – nicht schuld! -:). Aber so eine Befragung kann doch ein wenig bewirken, wenn mehr darüber bekannt wird, wie es uns Angehörigen mit unserer Dauerbelastung geht. Dann gibt es vielleicht auch mehr gute Angebote für unsere Kinder, die es uns ermöglichen würden, etwas Verantwortung abzugeben.

Europäische Angehörigenbefragung – Danke!narzissen-160-120

Aber leider, leider, brauche ich noch ein paar Fragebögen, noch haben wir unser Soll nicht erüllt. Vielleicht kann die eine oder der andere von Ihnen sich ja doch noch überzeugen lassen, diese Mühe auf sich zu nehmen? Und natürlich, wie immer, eilt es sehr. Ich weiß, dass das eine unmögliche Forderung ist, aber freuen würde ich mich trotzdem. Vielleicht einfach mal kurz 20 Minuten, bevor man sich das nächste Fussballspiel ansieht? Und auch vielen Dank, dass mir viele der Antwortenden so freundliche und aufmunternde Dankesworte an die Fragebögen geheftet haben. Aber den Dank gebe ich zurück: Sie alle machen Arbeit für die Angehörigen, eben jeder an seinem Platz. So helfen wir uns gegenseitig.

Europäische Angehörigenbefragung – Danke!

Und dann möchte ich auch den vielen Angehörigen danken, mit denen ich ein telefonisches Interview machen durfte. Das war sehr hilfreich für mich und clematis-blau-160-120es ist bewundernswert, mit wie viel Offenheit mir die doch teilweise sehr berührenden Geschichten erzählt wurden. Leider musste ich eine Interviewpause einlegen, weil ich derart viele Lesungen und Vorträge in den letzten Monaten hatte, dass mir kaum Zeit blieb für das Eigetliche: Ihre Geschichten und mein nächstes Buch. Aber ab Mitte Juli geht es weiter und ich werde mich an diejenigen wenden, die sich netterweise bereit erklärt haben, mit mir zu sprechen.

In der Zwischenzeit hoffe ich, dass es Ihnen so gut geht, wies es unter den Bedingungen eben geht. Ich freue mich sehr, wenn ich zwischendurch auch wieder Mails bekomme, in denen mir berichtet wird, dass sich die Dinge zum Besseren gewendet haben. Daran müssen wir auch glauben. Vor allem aber sollten wir auch immer daran denken, dass es uns selbst gut geht. Auch Angehörige haben ein Recht auf Leben, und zwar auf ein gutes Leben.

Für heute nur diese kurzen Zeile und ein schönes Wochenende. Ich halte übrigens die Daumen für Algerien, da wollte ich imemr schon gern mal hin -:)

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Janine Berg-Peer

 

 

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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