Janine Berg-Peer/ September 1, 2020/ Alle Artikel, Angehörige, Empfehlungen, Termine/ 0Kommentare

Online-Events für Angehörige psychisch Erkrankter, immer 18:00 – 19:00

Meine Tochter Henriette Peer und ich diskutieren oft über diese Themen und haben gemerkt, dass viele Angehörige es gut finden, auch einmal die Ansicht einer Betroffenen zuhören. Daher bieten wir einige Events gemeinsam an. Sie können anschließend mit uns diskutieren und uns Fragen stellen oder auch Anregungen geben.

Es gibt unterschiedliche Anmeldemodalitäten für EDUDIP und für ZOOM, wer Schwierigkeiten hat, sich anzumelden, einfach eine Mail schicken. Die Events dieses Jahr sind kostenlos. Wir haben uns einzelne Themen ausgesucht, die nach unserer

Erfahrung immer wieder zu Schwierigkeiten zwischen uns Angehörigen und unseren erkrankten Kindern führen können.

Gespräche führenOft  scheitern wir mit unserer unserem Wunsch, ein vernünftiges Gespräch mit unserem kranken Kind zu führen. Oft endet ein Gesprächsansatz im Streit. Wir geben es dann auf, mit unserem Kind ins Gespräch zu kommen, ertragen bestimmte Dinge, obwohl sie uns stören  oder versuchen, möglichst wenig Kontakt zu unsere Kind zu halten. Aber wir können lernen, mit unseren erkrankten Kindern ins Gespräch zu kommen. Dazu müssen wir lernen, wirklich zuzuhören und nicht nur das Gespräch führen, damit das Kind endlich das tu, was wir für richtig halten. Wir wollen Ihnen einige Richtlinien an die Hand geben, wie wir mit unseren Kindern bessere Gespräche führen können.

Sorgen: Angehörige machen sich täglich und auch oft nachts Sorgen um ihre psychisch erkrankten Kinder, selbst wenn diese schon erwachsen sind. Weil psychische Krisen oder auch wechselnde Stimmungen nicht vorauszusehen sind, befinden sich viele Angehörige in einem ständigen Alarmzustand. Jedes Telefonat löst Angst aus. Wenn der Erkrankte sich ein paar Tage nicht gemeldet hat, kann die Sorge noch erheblich gesteigert werden. Sorgen machen Angehörige krank, sie verhindern aber keine Krise des erkrankten Kindes. Im Gegenteil: unsere Sorgen können für unsere kranken Kinder belastend sein. Gemeinsam wollen wir als Mutter du Tochter

Grenzen setzen: Das hören wir ständig:  Wir Angehörige sollen Grenzen setzen und loslassen, aber stellen fest, dass genau das im Alltag unendlich schwer ist. Oft liegt es daran, dass wir im Laufe der Jahre unsere Grenzen dermaßen beansprucht wurden, dass wir gar nicht mehr merken, wenn
unsere Kinder unsere Grenzen überschreiten. Es ist schwer, Grenzen zu setzen, wenn wir ständig Angst um unser erkranktes Kind haben. Aber oft setzen wir keine Grenzen aus Angst vor der erbosten Reaktion des Kindes. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als Konfliktbereitschaft zu entwickeln. Damit verringern wir unseren eigenen Stress, aber helfen auch dem Kind, sich selbst weiterzuentwickeln.

Krisen: Viele Angehörige haben ständig Angst davor, dass unser Kind wieder einen Rückfall erleidet, und wieder in eine Krise kommt. Diese Angst vor einer Krise kann verhindern, dass wir uns darüber freuen, dass unser Kind zurzeit stabil ist und es ihm gut geht. Unsere Angst vor dieser Krise kann sehr belastend für unser Kind sein. Betroffene müssen lernen, Frühwarnsymptome zu erkennen und sich auf eine Krise vorzubereiten. Aber wir Angehörigen müssen das auch, wenn wir unser Kind sinnvoll durch eine Krise begleiten wollen.

08.09.2020, Online Gesprächsgruppe für Angehörige psychisch Erkrankter mit Janine Berg-Peer (EDUDIP), https://angehoerigen-akademie.edudip.com/w/317906

17.09.2020, Online-Lesung von Janine Berg-Peer „Wer früher plant ist nicht gleich tot“ mit Diskussion (ZOOM), Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung,

22.09.2020, „Mach Dir nicht ständig Sorgen um mich, Mama“ mit Janine Berg-Peer und Henriette Peer, ZOOM, Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung

30.09.2020, Lesung „Schizophrenie ist scheiße, Mama!“ mit Janine Berg-Peer, ZOOM, Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung

06.10.2020, Online Gesprächsgruppe für Angehörige psychisch Erkrankter mit Janine Berg-Peer (EDUDIP), https://angehoerigen-akademie.edudip.com/w/317906

15.10.2020, „Gute Gespräche führen mit unseren Kindern“ mit Janine Berg-Peer und Henriette Peer, ZOOM, Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung

20.10.2020, Online-Lesung mit  Janine Berg-Peer „Wer früher plant ist nicht gleich tot“ mit Diskussion (ZOOM), Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung,

29.10.2020, „Grenzen setzen“ mit Janine Berg-Peer und Henriette Peer (ZOOM), Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung.

03.11.2020, Online Gesprächsgruppe für Angehörige psychisch Erkrankter mit Janine Berg-Peer (EDUDIP), https://angehoerigen-akademie.edudip.com/w/317906

11.11.2020, „Umgang mit Konflikten“ mit Janine Berg-Peer und Henriette Peer, ZOOM, Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung.

17.11.2020, Lesung „Aufopfern ist keine Lösung“ mit Janine Berg-Peer, ZOOM, Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung.

25.11.2020, „Keine Angst vor Krisen“ mit Janine Berg-Peer und Henriette Peer (ZOOM), Mail an jbpeer@icloud.com, ich schicke die Einladung.

08.12.2020, Online Gesprächsgruppe für Angehörige psychisch Erkrankter mit Janine Berg-Peer (EDUDIP), https://angehoerigen-akademie.edudip.com/w/317906

Henriette und ich In Bern beim Recoverykongress

 

 

 

 

 

 

Über Janine Berg-Peer

Wir bieten monatlich kostenlose Online-Gruppen für Angehörige an. Jeder kann sich anmelden. Termin finden Sie weiter oben im Blog. Alle zwei Monate bieten wir auch englische Online-Gruppen an. Janine: Seit 65 Jahren bin ich Angehörige: Meine Mutter litt an einer bipolaren Erkrankung und meine Tochter erhielt vor 28 Jahren die Blitzdiagnose (zehn Minuten) Schizophrenie. Kurz danach einigten die Profis sich darauf, dass sie an einer bipolaren Erkrankung leidet. Wir hatten gemeinsam schlechte, aber mehr gute Zeiten. Selten sind Menschen mit Krisengefährdung ja immer krank. Henriette: Heute "leide" ich gar nicht mehr an meiner bipolaren Erkrankung. Nein, sie ist nicht weg, aber mir geht es gut mit einer kleinen Dosis an Medikamenten und einem sozialen und sozialpsychiatrischen Netzwerk, das mich stützt. Ich arbeite seit über zehn Jahren als Genesungsbegleiterin, zunächst als ambulante Betreuerin, jetzt seit drei Jahren im Krankenhaus, was mir sehr viel Spaß macht. Dazu gehören auch Workshops mit Polizei, Angehörigen oder auch Pflegeschüler:innen. Gemeinsam unterstützen wir jetzt sei drei Jahren Angehörige. Wir berichten von unseren guten und schlechten Erfahrungen und beraten sie oder geben ihnen Hinweise, die sie übernehmen können oder eben nicht. Ich als Betroffene freue mich schon lange wieder am Leben, an meiner Arbeit, meinen Freund:innen und an meinem Kater Giacometti. Ich lese gern, höre sehr gern Musik und liebe Filme. Janine: Auch ich freue mich trotz allem immer noch am Leben, lese viel, liebe meinen Kater Basquiat, Rosen, Opern und Countertenöre, japanische und koreanische Filme . Gemeinsam schreiben wir an unserem neuen Buch für Angehörige, in dem wir versuchen, ihnen besser verständlich zu machen und warum manche Betroffene tun, was sie tun und wie Angehörige sich Graf einstellen können, um möglichst viele nutzlose Konflikte zu vermeiden. Arbeitstitel bislang: "Mensch Mama, mach Dir nicht ständig Sorgen um mich!"

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