
Weisse Geranien
Wo bleiben die Schwerkranken?
Der Vorstand des Landesverbands Hamburg, Dr. Hans-Joachim Meyer, hat zusammen mit dem BApK einen Aufruf initiiert, in dem es darum geht, Menschenwürde zu wahren, Zwangseinweisung zu vermeiden und aufsuchende Hilfen zu stärken. Ich unterstütze diesen Aufruf, weil ich weiß, dass es zwar viele Betroffene gibt, die trotz ihrer Grunderkrankung ein gutes und selbstbestimmtes Leben führen können, dass aber mindestens ebenso Viele dazu nicht in der Lage sind und mehr Unterstützung und Solidarität brauchen. Wenn Sie sich diesem Gedanken anschließen können, bitte ich Sie um Unterstützung und Unterschrift. Sie können den Aufruf auch auf der Webseite des BApK finden – www.bapk.de.
Wo bleiben die Schwerkranken?
Hier finden Sie den Wortlaut des Aufrufs:
Menschenwürde wahren, Zwangseinweisung vermeiden, aufsuchende Hilfen stärken
Gemeinsamer Aufruf von Landesverbänden der Angehörigen psychisch erkrankter Menschen: An alle Verantwortlichen in Politik, Verwaltung, Psychiatrie und Krankenversicherung
Das psychiatrische Versorgungssystem weist gravierende Lücken auf. Gerade schwerkranke Menschen, die ihre Hilfsbedürftigkeit nicht erkennen oder die nicht in der Lage sind, Hilfen einzufordern, werden vom Versorgungssystem nicht erreicht. Als Grund wird angeführt, es sei nicht möglich, ohne die Zustimmung des kranken Menschen irgendetwas zu unternehmen, seine Autonomie sei zu respektieren. Als Folge fehlender Behandlung kommt es nicht selten zu Zwangseinweisungen, Einweisung in die Forensik, schweren Schäden der materiellen oder sozialen Situation.
Wir sind der Meinung: Gerade der Respekt vor Würde und Autonomie eines psychisch kranken Menschen erfordert es, alles zu tun, um ihn möglichst vor potentiell entwürdigenden Maßnahmen wie Zwangseinweisung und Zwangsbehandlung zu bewahren. Respekt vor der Autonomie eines psychisch kranken Menschen darf keine Entschuldigung für Untätigkeit sein.
Wo bleiben die Schwerkranken?
Wir fordern: Das psychiatrische Versorgungssystem ist weiter zu entwickeln. Es sind aufsuchende Hilfsangebote zu schaffen. Es sind auch dann Hilfen anzubieten, wenn der psychisch kranke Mensch sie nicht selbst anfordert oder zunächst sogar ablehnt.
Ziel muss sein, ohne Zwang die Zustimmung des kranken Menschen zu einer Hilfe zu erreichen. Es müssen Hilfsangebote so beschaffen sein, dass schwerkranke Menschen sie annehmen können. Eine Klinikeinweisung mit Zustimmung des kranken Menschen schafft eine bessere Grundlage für die therapeutische Arbeit als eine Zwangseinweisung.
- Morning Glory
- Weisse Blume
- Blaue Petunien
Bitte unterstützen Sie unsere Forderung, unterzeichnen Sie diesen Aufruf, als Vertreter einer Institution oder als Einzelperson, verbreiten Sie diesen Aufruf weiter.
Teilen Sie Ihre Unterstützung mit durch eine E-mail an drhjmeyer@t-online.de
Damit erklären Sie Ihr Einverständnis, als Unterstützer auf dieser Website genannt zu werden
Unterzeichnungen per Briefpost oder handschriftliche Unterzeichnerlisten auch an: Landesverband der Angehörigen psychisch Kranker e.V., Wichmannstr. 4 Haus 2, 22607 Hamburg
Hier finden Sie einen Artikel von Dr. Meyer aus den Sozialpsychiatrischen Informationen, in dem der Hintergrund und die Ziele unseres Aufrufs noch einmal sehr gut dargestellt werden.
Es haben sich bislang nicht nur Angehörige, sondern auch viele in der Psychiatrie Tätige unserem Aufruf angeschlossen. Ich hoffe auf viele weitere Unterstützer/innen.