Sehr einschneidend betrifft die Krankheit meine Arbeitssituation. Vor meiner ersten Depression war ich ein gut funktionierender Polizist. Ich arbeitete im Schichtdienst auf einem Polizeiposten.
Eines Tages übermannten mich die depressiven Gefühle und ich stürmte aus dem Posten. Ich ging nach Hause und legte mich ins Bett. Es resultierte eine mehrwöchige Abwesenheit vom Arbeitsplatz.
Die Krankheitstage häuften sich, obwohl ich zwischendurch immer wieder arbeiten konnte. Irgendwann wurde ich in den Innendienst bei der Kriminalpolizei versetzt. Dort versuchte ich mein Arbeitspensum wieder langsam zu steigern. Dies mit Unterstützung der IV.
Ich absolvierte auch externe Arbeitstrainings, zum Beispiel im Service in einem Restaurant, die von der IV organisiert wurden. Irgendwann musste ich jedoch bei einem Psychiater ein Gutachten erstellen lassen. Dieser kam zum Schluss, dass ich nur noch zu 50% arbeitsfähig war.
Meine Arbeitgeberin, vor allem die zuständige Mitarbeiterin des Personaldienstes, unterstützte mich vorbildlich. So konnte ich intern nochmals die Stelle wechseln.
Die ganze Zeit wurde ich von meinen Arbeitskolleg:innen gut aufgenommen. Ich fühlte mich nie ausgeschlossen.
Nach einem erneuten Gutachten bin ich nun zu 100% arbeitsunfähig. Das war nötig, da ich immer wieder ausgefallen bin. Ich suche nun aber nach einer Möglichkeit, ein paar Halbtage an einer geschützten Stelle zu arbeiten. Für mich ist es manchmal frustrierend, aber ich muss mir mein Arbeitsleben jetzt ganz langsam von vorne aufbauen.
Ich wünsche euch ein schönes Wochenende!